Frage      Das auserwählte Volks wollte nicht aus Ägypten fliehen
Kaum jemandem fällt auf, dass die Israeliten eigentlich gar nicht aus ihrer angeblichen Sklaverei in Ägypten auswandern wollten.

Die Bücher Mose lassen keinen Zweifel daran, dass der "Auszug aus Ägypten" gegen den Willen des Volkes stattfand.

Schon bei der ersten Gefahr vor dem Schilfmeer - von dem übrigens niemand weiß, wo es sich befindet - beschwerten sich die Menschen bei Mose (2. Mose 14,12): "Haben wir's dir nicht schon in Ägypten gesagt: Lass uns in Ruhe, wir wollen den Ägyptern dienen?" Das war verständlich.

Wer die Geschichte der beiden Völker kennt, weiß, dass das Leben in Ägypten noch Jahrtausende lang weitaus angenehmer war, als im kargen Kanaan. Kein Wunder (2. Mose 16,2) "murrte die ganze Gemeinde der Israeliten wider Mose."

Als schließlich 250 angesehene Männer gegen Mose aufbegehrten, fuhr Gott persönlich dazwischen und tötete sie alle (4. Mose 16,35): "Und Feuer fuhr aus von dem Herrn und fraß die zweihundertundfünfzig Männer." Als der Widerstand weiterging, tötete er noch einmal (4. Mose 17, 14) "vierzehntausend- siebenhundert."

Es scheint, als hätte sich der Gott der Bibel nicht eines armen Volkes erbarmt, sondern eines mit Gewalt unter seine Herrschaft gebracht.

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©Johannes Maria Lehner
 
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