Frage      Petrus tötete kleine Diebe
Was Geld und Besitz betraf, waren die zwei Missionare Paulus und Petrus einer Meinung. Beide hielten wenig von Armut und waren in Geldfragen unerbittlich.

Ein charakteristisches Beispiel findet sich bei Petrus. Eines Tages sollten ein Mann namens Hananias und seine Frau Saphira einen Acker verkaufen und die Einnahmen abliefern.

Einen Teil des Geldes behielten die beiden aber für sich. Petrus war darüber so verärgert, dass er Hananias allein mit der Macht seiner Worte umbrachte (Apg 5,5): "Als Hananias diese Worte hörte, fiel er zu Boden und gab den Geist auf."

Etwas später tötete er auch Saphira. Der heilige Märtyrer Petrus ging also für Geld über Leichen. Jesus' Geist der Barmherzigkeit war nach seinem Tod offenbar schnell verflogen und Geldgier und Strafgericht hielten wieder Einzug.

Diese Geschichte hatte man wahr- scheinlich in die Bibel aufgenommen, um die Gemeindemitglieder vor dem Griff in die Gemeindekasse zu warnen.

Sie endet denn auch mit der kollektiven Angst der Anwesenden (Apg 5,11): "Und es kam eine große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die das hörten."

Dieser neue Geist des Christen- tums zeigt die wahre Gesinnung der viel gelobten und heilig gesprochenen Bibelschreiber. Die Gläubigen sollten sich bewusst sein, vor wessen Worten sie noch heute niederknien.

Der erste Streit der Christenheit um die Verteilung der Einnahmen entbrannte bereits so früh, dass wir noch in der Bibel davon lesen (Apg 6,1): "Es erhob sich ein Murren unter den griechischen Juden in der Gemeinde gegen die hebräischen, weil ihre Witwen übersehen wurden bei der täglichen Versorgung."

Der Streit zwischen den Hellenisten und den Hebräern hatte also auch Geld zum Gegenstand.

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©Johannes Maria Lehner
 
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